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Mit Schweinen schwimmen alle Tipps und Tricks für einen bezahlbaren Bahamasurlaub

Die Bahamas – inmitten der Karibik und nicht gerade bekannt dafür, günstig Urlaub machen zu können. Stattdessen erwarten wir im ersten Moment teure Luxushäuser, die High-Society und unbezahlbare Hotels – eben die Art Urlaub, die sich ein „Normalo“ nicht einfach so leisten kann. Doch ich kann Euch jetzt schon sagen, die Bahamas sind alles andere als nur Luxus. Wer wirklich die echten Bahamas, die Menschen vor Ort und die Mentalität der Einwohner miterleben möchte, muss einfach mal dort gewesen sein. Wohl jeder träumt davon, einmal im Leben die paradiesischen Traumstrände zu besuchen und im glasklaren Wasser zu baden. Ja, auch ich hatte diesen Traum und wollte mir diesen unbedingt irgendwann im Leben erfüllen. Zwar hätte ich nie gedacht, dass ich dies ohne langes Sparen hinbekomme, aber es geht und damit auch Euch diese traumhafte Insel nicht verborgen bleibt, erzähle ich Euch von meinem Trip auf die Bahamas.

Flug & Unterkunft buchen

Angefangen hat alles damit, dass wir weg wollten. Wohin? Egal! Aber es sollte etwas Besonderes sein, etwas, dass nicht jeder schon mal gemacht hat und vor allem – KEIN Pauschalurlaub. Wir fingen an nach günstigen Flügen zu suchen. Karte geschnappt, nach Reisezielen gesucht, die wir schon immer mal bereisen wollten und Flugpreise notiert. Und ZACK – Flüge nach Nassau, der Hauptinsel und gleichzeitig Hauptstadt der Bahamas, kosten gerade Mal 600€. Ein Schnapper, den wir uns nicht entgehen ließen. Natürlich ist auch das allein sehr viel Geld und die Bahamas gehören auch nach dem Artikeln nicht zu den günstigsten Urlaubsdestinationen. Ein anschließender Vergleich schockte auch uns, denn ein "normaler" Pauschalurlaub soll allein 2 500 - 3 000 € pro Person kosten. Unsere Reise hingegen war um einiges günstiger.

Als wir jedoch im Anschluss nach einer bezahlbaren Unterkunft suchten, blieb uns ein wenig die Spucke weg. 200 Dollar pro Nacht in einem Hotel. Dazu kommt noch Verpflegung. Es schien unmöglich, etwas in unserem Preisrahmen zu finden. Die Lösung war zum Schluss ein Ferienhaus/ eine Ferienwohnung!

Oft vermieten viele Einwohner ihre Unterkunft für die Zeiträume, in denen sie selbst nicht vor Ort sind oder aber, wie in unserem Fall auch, sie hatten neben ihrem eigenen Haus ein kleines Ferienhaus für Urlauber errichtet. Zwar bin ich persönlich kein Fan davon, in einem kleinen Zimmer, bei irgendeiner Familie zu "urlauben", aber die Realität sah anders aus und auch meine Vorurteile haben sich schnell in Luft aufgelöst.

Wir haben ein kleines Häuschen in einer netten Nachbarschaft gefunden, welches sich direkt neben den Vermietern befindet. 48€ die Nacht scheint für zwei Personen mehr als in Ordnung zu sein und auch die Selbstverpflegung sollte kein Problem darstellen. Immerhin sind wir dem Traum, einmal die Bahamas zu sehen, ein großes Stück näher gekommen. 

Unser Tipp
Bevor Ihr Euch nun in das Abenteuer "Bahamas" stürzt, hier noch ein ganz wichtiger Tipp und gutgemeinter Ratschlag, um Euch Stress und Tränen zu ersparen: In der Regel fliegt Ihr immer über die USA auf die Bahamas, weshalb Ihr unbedingt die ESTA-Genhemigung benötigt. ESTA ist ein eine Genehmigung, welche Euch die Einreise in die USA erlaubt, auch, wenn die USA nur das Durchreiseland ist und Ihr Euch nicht aus dem Flughafen hinaus begebt. Dieses Formular kann außerdem nur online beantragt werden und kostet um die 15 Dollar (Stand: August 2017). Diese Genhemigung solltet Ihr unbedingt spätestens 72 Stunden vor Eurer Anreise beantragen, nicht wir wir, circa 12 Stunden vor Abflug. Wir haben die Bestätigung zwar innerhalb einer Stunde via E-Mail bekommen, allerdings hätten wir uns eine Menge Stress erspart, wenn wir uns nur einige Tage vorher etwas schlauer gemacht hätten.

Der erste Eindruck der Bahamas

Wow, einfach nur Wow! Zwar flog einem direkt die feuchttropische Luft um die Ohren, aber mich hat einfach alles umgehauen. Insbesondere die Tatsache, dass alles anders war, als ich es mir im Vorhinein ausgemalt habe. Ich war umgeben von vielen bunten, pastellfarbenden Häusschen und von den nettesten Menschen dieser Erde. Glück war in diesem Moment nicht in Worte zu fassen, denn Glück waren die Gesichter, in die ich auf die Bahamas blickte. Eine solche Lebensfreude, Offenheit, Glückseeligkeit und Spaß, habe ich vorher noch nicht erlebt. "Welcome on the bahamas!", "Enjoy your day!", "Hey friends, how are you?" waren die Worte, die Ich allerhöhstens von unseren "Gasteltern", erwartet hätte, doch es waren Fremde, Nachbarn - eben ganz einfache Bahamer, die uns so freundlich begrüßt haben. Wir waren Teil dieser Nachbarschaft und weit entfernt von zahlreichen Luxushotels, übergroßen Villen und dem restlichen Kram, den so mancher sich eben vorstellt, wenn es um die Bahamas geht. Ebenso  fröhlich haben uns unsere Gasteltern begrüßt, als wir bei ihnen ankammen. Als wären wir wirklich ein Teil der Familie, der einfach lange nicht mehr da war. Ich war wirklich überwältigt und genau dieses Gefühl hielt sich bis zum Ende unserer Reise. Ein unfassbar freundliches und offenes Volk, welches über Fremde nicht urteilt und eines, welches ich mir hier zu Hause auch ein wenig wünschen würde. 

Verkehr In Nassau, Bahamas

Wir sind ganz einfach und auch am günstigsten mit dem stinknormalen Bus von A nach B gereist. Ein Ticket kostet hier gerade mal 1,25 Dollar. Dabei Spielt es keine Rolle, wie weit Ihr fahren möchtet. Steigt Ihr jedoch um, wird erneut bezahlt. Wir wohnten im nordöstlichen Teil von Nassau und hatten leider eine etwas weitere Strecke Richtung Down Town, wo sich sozusagen das Drehkreutz, des gesamten Bussystems befindet. Hier fährt jeder Bus hin und auch wieder zurück! Übrigens gibt es auf den Bahamas zwar Bushaltestellen, jedoch hält der Bus überall, wenn Ihr einfach nur deutlich die Hand hebt. Der Bus wartet auch, sowie eigentlich alles und jeder hier, denn im Gegensatz zu unserem bekannten, pünktlichen und stressigen Alltag, nehmen es die Bahamer durchaus entspannter. Hier läuft niemand dem Bus hinterher.

Wollt Ihr aussteigen, ruft Ihr einfach "Bus Stop please" und im Nullkommanichts hält der Bus rechts, beziehungsweise links an (Linksverkehr) und nachdem Ihr bezahlt habt, könnt Ihr auch schon wieder aussteigen. Ein leichter und super funktionierendes Bussystem ;). Im Idealfall habt Ihr das Geld sogar passend, doch falls nicht, einfach kurz vorher Bescheid geben. Der Fahrer bereitet vorab das Wechselgeld vor. Wie Ihr lesen könnt, ist der Transfer vor Ort mehr als einfach, zwar etwas zweitaufwenidg, aber so hatten wir zumindest die Möglichkeit eine fast kostenlose Stadtrundfahrt zu genießen.

Strände auf den Bahamas

Junkanoo Beach, Nassau

Hier ist Party angesagt, was sicherlich auch an den im Vergleich viel günstigeren Getränkepreisen liegt. Der Junkanoo Beach ist fußläufig aus Down Town zu erreichen und eine Alternative für alle, die nicht weit fahren möchten. Jedoch halten viele Kreuzfahrtschiffe am Pier, was anschließend dazu führt, dass mit mehr Touristen zurechnen ist Außerdem wird er häufig zum Feiern genutzt. Für mich war er okay, zumindest im Vergleich zu den anderen. Es war etwas steinig und zudem picksten zwischendurch Tannennadeln in den Hintern. Immerhin waren die vielen kleinen Strandhütten ein echter Blickfang und haben eine wirkliche traumhafte Atmosphäre geschaffen.

Cabbage Beach auf Paradise Island

Paradise Island ist wohl der größte Touristenort der Bahamas, vielleicht kennen einige von Euch das sagenahfte Atlantis Hotel, welches sogar einen eigenen Wasserpark besitzt. Hier habe ich das Jetset-Leben entdeckt, welches ich vorerst von meinem Urlaub erwartet hatte. Der Strand war schön, keine Frage, doch wir kamen uns vor, wie am zweiten Ballermann. Es war laut und es war voll. Der 5 Kilometer lange Sandstrand wäre wirklich das Paradies auf Paradise Island gewesen, wenn man sich im Wasser nicht wie in einer Sardinenbüchse fühlen würde. Es waren zahlreiche Trink- und Wasseraktivitäteten vor Ort, die uns jedoch eine Preisklasse zu hoch waren. Ein Besuch ist es dennoch wert, denke ich. Wer etwas Geld sparen möchte, läuft über die Brücke hin und zurück. Wir sind mit einem kleinen Böötchen für 3 Dollar hingefahren und zurück einem Shuttelbus, der bereits auf Touristen vorm Strand wartete. Wer etwas mehr Ruhe am Strand bevorzugt, kann am Strand entlang Richtung Osten gehen, dort ist es weitaus ruhiger.

Cable Beach, Nassau

Hier wären wir am größten und längsten Strand der Insel New Provice angelangt. Er erstreckt sich circa 5 Kilometer vom Stadtzentrum über den gesamten Norden der Insel. Solltet Ihr, wie wir auch, den Bus nehmen wollen, so könnt Ihr nach dem Kreisel halten, die Straßenseite wechseln und seid direkt am ruhigeren Strand, abseits der vielen westlich gelegenen Hotels und somit dort, wo auch die Bahamer ihre Freizeit verbringen, angekommen. Die Einhemischen sind wirklich lebensfroh und "chillen" übrigens wirklich, den gesamten Tag im Wasser, kommen allerhöchstens heraus, wenn das Getränk leer ist oder das Essen aufgetischt wurde und dabei macht es keinen Unterschied, ob es mal schauert oder nicht. 

Caves Beach, Nassau

Ebenfalls einer der schönsten Strände in Naussau, auch, wenn wir keine 30 Minuten dort waren, da sich ein klitzekleines Unwetter aufmachte. Dafür ist der August bekannt. Wer hier in den Sommermonaten hinfliegt, kann durchaus mit etwas mehr Regen, einigen Schauern und auch heftigen Gewittern rechnen. Diese dauern aber meistens nur sehr kurz an und beeinträchtigen kaum. Ich fande es teils sogar sehr angenehm. Doch kommen wir zurück zum Thema Strand. Der Caves Beach liegt so um die elf Kilometer vom Stadtzentrum entfernt und somit etwas weiter weg. Doch das sollte uns nicht stören, immerhin standen wir hier gänzlich allein, es war seelenruhig und die Aussicht war perfekt.

Love Beach, Nassau

Den Love Beach haben wir so ziemlich am Ende unseres Urlaubs besucht, da dieser am weitesten entfernt lag. Und vielleicht heißt es nicht umsonst: Das Beste kommt zum Schluss. Den ja, ich denke, es war der schönste aller Strände in Nassau und ist besonders für Schnorchler sehr zu empfehlen. Wir haben zwar nur einige kleine bunte Fische gesehen, aber vielleicht war es auch nicht die passendste Jahreszeit.

Doch der Strand ist mir besonders in Erinnerung geblieben, weil wir ein wirklich liebes einheimisches Ehepaar kennengelernt haben, die zudem noch zwei wirklich süße Kidis hatten. (Hier schweife ich etwas aus. Wer also möchte, darf gerne zum nächsten Stichpunkt scrollen). Nach einem kurzen Smalltalk wurde uns schon angeboten, uns nach Hause zu bringen und falls Interesse bestehe, auch auf ne Hausparty mitzukommen, Letzteres lehnten wir jedoch ab. Wir einigten uns auf eine Uhrzeit und sollten etwa 45 Minuten später oben am Straßenrand warten, damit er in der Zwischenzeit seine Familie nach Hause bringen konnte. Gesagt - Getan. Die für Deutschland bekannte Pünktlichkeit war auch für uns eine Tugend.

Es vergingen 15 Minuten bis ein Bus vorbei fuhr, der uns Richtung Down Town bringen könnte. Doch wir warteten.. Nochmals vergingen 40 Minuten, als der nächste Bus vorbei fuhr, denn wir nach einem Zörgen auch nahmen. Etwas sauer und entäuscht fuhren wir nach Hause. Lieber hätte ich die vergoldete Zeit am Strand genutzt.

Nach etwa zehn Minuten Fahrt schauten wir aus dem Fenster und sahen unseren Kumpel in seinem Auto an uns vorbei fahren - Richtung Strand. Aus Enttäuschung wurde schlagartig schlechtes Gewissen... Etwas Gutes hatte die ganze Sache aber schon, denn wir haben uns geirrt und ich kann nach wie vor behaupten, die Einheimischen sind einfach klasse Menschen, die - naja - Balus Song "Probiers mal mit Gemütlickeit, mit Ruhe und Gemütlichkeit" aus dem Kinderfilm Mogli etwas zu ernst nehmen, zumindest für unsere Verhältnisse.

Kulinarik und Selbstverpflegung

Es ist kein Geheimnis, dass die Kosten auf den Bahamas meist etwas höher sind, als hier bei uns in Deutschland. Eine Packung Toast kostet mal eben um die 5-6 Dollar - nur um ein kleines Beispiel zu nennen. Andere Speisen sind durchaus günstiger, wobei auf den Bahamas große Multi-Packs lohnenswerter sind. Ein wenig Planung schadet auch bei der Selbstverpflegung nicht, sodass Ihr im Idealfall aus wenig Einzelzutaten verschiedene Gerichte zubereiten könnt. 

Wer unterwegs mal etwas zu snacken sucht, wird in dieser Hinsicht leider keine Kosten sparen können - es sei denn, Ihr geht wie wir, mindestens einmal am Tag zu Mc Donalds, Burger King oder anderen bekannte Fast Food Ketten, um den kleinen Hunger zu stillen. 

Interessante Info
Ihr habt Lust eine für die Bahamas typische kulinarische Speise zu probieren? Dann solltet Ihr am Junkanoo Beach in Richtung Fish Fried laufen und dort den berühmt berüchtigten Conchsalad probieren. Mir persönlich hat der 14 Dollar teure "Muschelsalat" leider überhaupt nicht geschmeckt, was aber daran liegen könnte, dass ich nunmal einfach kein Muschelfan bin.

Conch (sprich: "Konk") sieht im ersten Moment aus, wie eine riesige Muschel, doch in Wirklichkeit haben wir es hier mit einer großen Meeresschnecke zu tun. Vielen von Euch wird vielleicht der Begriff "Große Fechterschnecke" bekannter vorkommen. Conch ist hier auf den Bahamas wohl das deutsche Sauerkraut. Conch gibt es wikrlich in allen Variationen, wie z. B. als Conch Fritters, Conch Burger und noch so eingen anderen Conchgerichten.

Einen Abend waren wir bei unseren Gasteltern zum Abendessen eingeladen, sowie vier andere Gäste, die derzeitg die Ferienwohnungen in Anspruch genommen haben. An diesem Abend traffen sich Menschen aus der ganzen Welt: Spanien, Deutschland und sogar Ecuador. Allen hat es geschmeckt, auch uns und das obwohl ich noch nie zuvor gebratene Bananen zu einem relativ deftigen Gericht gegessen habe - ABER es war köstlich!

Der Weg zu den Schweinen

Tja, jetzt kommen wir wohl zum spannendsten Teil des Beitrages - der Weg zu den süßen kleinen Schweinen. Wer sich schon einmal damit beschäftigt hat, wird wie wir auch, schnell gemerkt haben, dass es eigentlich garnicht so einfach ist. Die Bahamas bestehen aus rund 700 Inseln, die zum Teil noch nicht einmal bewohnt sich. Great Exuma und Nassau gehören zu den bekanntesten Inseln.

Nun, die Schweinchen, denen wir seit gefühlten Ewigkeiten einen Besuch abstatten wollen, wollen wohl nicht so schnell gefunden werden. Nach ewiger Informationssuche blieben uns nur zwei Möglichkeiten. Entweder wir fliegen von Nassau aus zu der Exuma Inselgruppe, um anschließend nach Big Mayor Cay zu kommen. So heißt die Schweineinsel nämlich in Wirklichkeit. Oder aber wir mieten uns ein superteures Privatboot. Doch dieser Gedanke hat sich bei dem Preis von mehr als 2 000 Dollar schnell in Luft aufgelöst. Wir irrten eine ganze Woche lang durch Down Town in der Hoffnung eine Art Reiseagentur zu finden, die uns diesen Trip ermöglichen würde. Wir wurden am Hafen auch fündig, doch der gefundene Trip würde bedeuten, dass wir fliegen müssten, bei einem Preis von 450 Dollar. Mir diesem Budget haben wir auch in etwa gerechnet, doch leider war weder Verpflegung noch Transfer zum Flughafen mitinbegriffen. Achja.. was tut man nicht alles, um mit Schweinen am im Salzwasser zu baden.

Nach weiterer Recherche sind wir schlussnedlich zu dem Anbieter HiddenBeaches gestoßen, der uns für 400 Dollar sowohl zu den Schweinen, als auch zu einer Leguaninsel brachte und uns sogar eine weitere tolle Möglichkeit bot, mit den berühmten Haien zu schwimmen. Gesehen, gebucht und am letzten Tag auf unserer Reise auf den Bahamas ging es endlich los. Auf zu meinen süßen geliebten Schweinen.

Leguane auf den Bahamas

Leguane lieben Weintrauben, sind scheu und laufen furchtbar süß davon, wenn sie erstmal die Traube vom Spieß gerissen haben. Es war wirklich ein cooler Halt, denn der Weg zu den Schweinen dauert in etwa zwei Stunden mit dem Speedboot und nach nur einer Stunde hielten wir schon bei der Leguaninsel an.Zuvlor wurde uns gesagt, dass wir hier halten, damit der Weg zu den Schweinen nicht so lang andauert. Wenn es nach mir geht, gibt defintiv Schlimmeres, als bei 30 Grad in einem Speedboot durch strahlenblaues, kristallklares Meereswasser zu rasen und sich die Sonne auf die Nase scheinen zu lassen. Aber immerhin entschädigt der kleine aber feine Zwischensttopp den doch sehr hohen Preis, um NUR auf die Schweineinsel zu kommen.

Big Mayor Cay - angekommen im Schweineparadies

Direkt vorab: Es war das BESTE und COOLSTE und GEILSTE was ich in meinem Leben bisher gemacht hatte. Ein Traum ging in Erfühlung. Zahlreiche Facebookbilder, die mir diesen coolen Ort zeigten und der sofort Teil meiner Bucket-List wurde, war plötzlich Teil meines Fotoalbums - mit mir! Doch wer hier mir süßen Schweinchen rechnet, der irrt! Zwei  oder drei dicke, fette Säue schwommen im Wasser und wollten das Toast, welches ich in der Hand hielt. Unser "Kapitän" stellte uns Toast und Möhren zum Füttern zur Verfügung. Zudem würde ich lügen, wenn ich sagen würde, ich hätte  keine Angst vor den Viechern. Aber - wir wurden brav geschult und nur ein Spritzer Salzwasser genügt, um die Schweine zu vertreiben. Sie würden übrigens auch kein Futter aus dem Wasser fischen. Dafür mögen sie es einfach nicht so sehr. Und - was oben rein kommt, kommt auch unten wieder heraus. Ja, wir schwommen mit Schweinen und einigen Schweinekötteln. Aber, wie schon erwähnt: Was tut man nicht alles, um mit Schweinen zu schwimmen. 

Aus Schwimmen wurde eher Fangen spielen am Strand, denn im Gegensatz zu den größeren, auch süßen Säuen, spielten die kleinen Ferkel lieber - auch, wenn sie nur ans Futtern dachten. 

Doch wie kamen die Schweine zur Schweineinsel? 

So ganz genau weiß es leider niemand. Eine Theorie besagt, dass sie vor einer langen langen seeehr sehr langen Zeit von einer Piratenbande dort ausgesetzt worden sind. Andere hingegen behaupten, dass sie bei einem Schiffunglück überlebten. Zudem besagen auch einige, die Schweine wurden absichtlich als Touristenattraktion dorthin gebracht. Was davon nun stimmt - ich denke, irgendwo dazwischen wird die Wahrheit liegen. Ob sie wirklich bewusst hingebracht wurden, kann ich nicht fest bestätigen. Zwar saß ein älterer Herr am Strand, der eine Art Securityjob auführte und auch die Schweine hatten eine Nummer am Ohr, jedoch denke ich, dies diente mehr dazu einem Überblick zu behalten. Immerhin kommen täglich einige Boote ans Ufer gefahren und somit auch viele Touristen, sodass es für mich nur logisch ist, eine gewisste Vernwortung den Tieren gegeüber zu erweisen.

Nurse Sharks - mit Haien Schwimmen am Compass Cay

Als es hieß, wir würden mit Haien schwimmen können, blieb uns erst einmal die Spucke weg. Doch nach einem kurzen Zögern, hatte ich mega Bock drauf. Nach den Leguanen und insbesondere nach dem Flash auf der Schweineinsel, konnte der Tag nicht besser laufen. Meine Glückhormone verdoppelten sich innerhalb von Sekunden. Als wir nach einem echt leckeren Mittagsessen aus dem Restaurant direkt am Pier zurück kamen, warteten schon die Haie im Wasser. Es vergingen nur weitere 5 Minuten mit dem Speedboot und wir waren an einem anderen Pier, wo noch mehr dieser Haie auf uns warteten. Beziehungsweise, wenn ich jetzt noch mal drüber nachdenke, war es denen sogar ziemlich egal, ob da nun Menschen im Wasser waren oder nicht. Sie schwommen einfach um uns herum, drehten ihre Runden und enstpannten sogar auf einer kleinen Plattform unter Wasser und ließen sich von uns streicheln. Ich persönlich war total erstrocken, wie sich Hai anfühlen. Statt weiche und glatt "Haut" zu fühlen, stieß ich auf eine Oberflächte, die mich an raue Fliesen erinnerte. 

Die sogenannten Nurse Sharks, oder auf deutsch auch Ammenhaie, sind potenziell gefährlich und würden aufgrund ihres schlechten Sehverhaltens auch angreifen... nun, dass habe ich NACH dem Ausflug im Netz gelesen. Uns wurde gesagt, da könnte überhaupt nichts passieren, da diese Haiart keine Zähne hätte. Ehrlich gesagt, bin ich froh, dass diese Information mich erst nach dem Ausflug "erreichte, denn hätte ich mich vorab informiert, wäre ich sicherlicht nicht ins Wasser gestiegen. 

Der letzte Halt - das Paradies inmitten des Ozeans

Zu guter letzt und der perfekte Ort, um den perfekten Tag mit einem kühlen Bier abzuschließen. Unser Speedboot, samt Crew und Touris (insgesamt waren wir circa 20) verwandelte sich in ein Partyboot, inklusive Bier und lauter Musik. Angekommen an einer kleinen Insel inmitten der Bahamas, bot sich uns das Paradies auf Erden. Ein weißer, herrlich weicher Sandstrand mit unfassbar glasklaren Wasser, wie ich es nur aus zahlreichen Postkartenfotos kannte, die, wie ich zuvor dachte, einfach nur bearbeitet waren. Doch heute kann ich mit fester Überzeugung sagen: JA, es sieht wirklich genau so aus und jeder sollte dies in seinem Leben einmal gesehen haben. Die Ruhe, dieses strahlend blaue Wasser, diese kleinen einzelnen versteckten Inseln inmitten des weiten Ozeans, umgeben von unzähligen weißen Sandbänken, zeigten mir die schönen Fleckchen dieser Welt. 

Abschließend noch kann ich sagen, dass ich froh bin, diese Reise angetreten zu sein, denn wer mich kennt, weiß, dass ich nicht viel von unbezahlbaren Luxusinseln halte und leider tragen die Bahamas dieses Vorurteil mit sich. Und genau dieses Bild wird auch allen Standard-Touristen geboten. Wer jedoch das wahre Leben und die echte Kultur erleben möchte, muss auch unter den Menschen wohnen und die Insel auf eigene Faust erkunden.

Sicher und einfach bezahlen.